Hybrid Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01 / online via Zoom
Organizer:
Fachbereich Alte Geschichte, Sabine Huebner
Zwischen Resilienz und Vulnerabilität - Beobachtungen zur Situation des oströmisch-byzantinischen Staates unter Kaiser Herakleios zwischen 628-641
Durch den geschickten Einsatz staatlicher Resilienzstrategien auf ökonomisch-fiskalischer, ideologischer, militärischer und politisch-administrativer Ebene im Kampf gegen das Sasanidenreich gelang es Kaiser Herakleios zwischen 610-628, materielle, personelle und kulturelle Ressourcen erfolgreich zu mobilisieren und im Rahmen der von ihm persönlich geleiteten Feldzüge einzusetzen. Nach seinen Triumphen über das Perserreich versuchte er zwischen 628-636 eine Reorganisation staatlicher Herrschafts- und Verwaltungsstrukturen in den wiedergewonnenen Ostgebieten einzuleiten, die aus heutiger Perspektive eine Rückkehr zum status quo ante des Jahres 591 vermuten lässt. Sein Vorhaben scheiterte allerdings aufgrund kriegerischer Vorstösse muslimischer Araber nach 630. Die Präsentation möchte auf der Grundlage der literarischen und dokumentarischen Überlieferung nachvollziehen, welche Massnahmen vom Herrscher und seinem Umfeld konkret ergriffen wurden, um die im Kampf mit den Persern errungenen Erfolge zu konsolidieren. Dabei soll insbesondere der Frage nachgegangen werden, inwiefern die während der Auseinandersetzungen mit den Persern erfolgreich lancierten staatlichen Resilienzstrategien in neuartigen (potenziellen) Vulnerabilitäten des oströmisch-byzantinischen Staates resultierten, die durch muslimische Angriffe offengelegt wurden. Damit möchte der Vortrag einen Beitrag zur Einschätzung der letzten Regierungsjahre des Herakleios und zum Zustand des Byzantinischen Reiches um 640 leisten, wodurch gleichzeitig Grundlagen seiner weiteren Entwicklungen innerhalb des 7. Jhs. thematisiert werden sollen.
Zoom-Link: https://unibas.zoom.us/j/67030432472?pwd=Y2JaeFM2OWJUL1ZjTXFGQUowaDBVUT09
Meeting-ID: 670 3043 2472
Kenncode: KollHS21
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