Tag 31–36 (02.–07. April): Von Qasr Ibrim bis Sebua
« Mittags am Felsen von Ibrim, dessen imposante Festung uns schon auf der Herfahrt gefesselt hatte. Um 1h mit allem Gerät gerüstet an Land. zuerst an den südlichen Felsen und an seiner sehr steil ins Wasser abfallenden Westseite ägyptische Inschriften aufgesucht. Dann finde ich den Koptischen Friedhof und mit Erstaunen im 1. Drittel etwa schon 5 G gut erhaltene Grabsteine mit Inschriften: Borchardt lässt mich an den Burgberg rufen, wo die christlich äthiopische Inschrift wieder an einer ganz steilen Stelle sitzt. »
–– Hermann Thiersch, Eintrag vom 2. April 1900
Nach erneutem Feststecken im Nil versucht die Gruppe, schneller nordwärts zu kommen. Dies gelingt wieder mit der Hilfe von grösseren vorbeifahrenden Schiffen, und die Teilnehmer kommen bis Korosko und Sebua:
« Zugleich kommt der kleine Schleppdampfer, der uns bereits auf der Herfahrt aus der Not geholfen und eben 4 grosse Feluken über die gefährliche Stelle bei Dirr gebracht hat. Wir lassen uns von ihm nach Korosko trecken und eilen augenblicklich unsre Post für diese Gelegenheit fertig zu machen. Wir hatten seit 4 Wochen keine Nachricht mehr von zuhause gehabt. In Sturmgeschwindigkeit kommen wir nach Korosko und eilen hinauf auf die Post, denn der freundliche Dampfermann will uns noch weiter nach Sebuah ko bringen. »
–– Hermann Thiersch, Eintrag vom 6. April 1900