Kollegienhaus, Hörsaal 114
Veranstalter:
Fachbereich Klassische Archäologie und Vereinigung der Freunde Antiker Kunst
Der Vortrag gibt Einblick in die Produktion und den Gebrauch von Münzen der antiken Stadt Selinus an der Südwestküste Siziliens. Im Zentrum stehen die Funde aus neueren Ausgrabungen des Deutschen Archäologischen Instituts und der Universität von New York, ergänzt durch Funde der Zürcher Ausgrabungen auf dem Monte Iato. Diese werden sowohl in ihrem archäologischen als auch in ihrem historischen Kontext vorgestellt und analysiert.
Dank der neuen stratigraphischen Befunde lassen sich die Münzen, ihr Umlauf und Gebrauch in grösserem Zusammenhang auswerten. Dazu werden antike Quellen aller Art beigezogen: archäologische, numismatische und literarische (hauptsächlich Diodor). Die vorgestellten Münzen umspannen die Zeit von ihrer Entstehung im 6. bis zu ihrem Ende im späten 4. Jahrhundert v. Chr.
Im ersten Teil geht es um die älteste Prägung Selinunts von ca. 540/530-510 v. Chr. bis ca. 460 v. Chr. am Beispiel von Funden aus Selinunte und vom Monte Iato. Im zweiten Teil werden Münzen von fünf Fundstellen der Stadt Selinus behandelt, wo der Zerstörungsschutt des karthagischen Angriffs von 409/408 v. Chr. gefasst werden konnte. Diese Münzen stammen aus sakralen Zusammenhängen sowie aus Bereichen der Wohngebiete und Handwerkerviertel. Zum Teil lassen sich aus den Münzen Chronologien atemberaubender Präzision ablesen. Gewisse Befunde können mit den Restaurierungsarbeiten des Hermokrates um 408 v. Chr. oder kurz danach in Verbindung gebracht werden. Der dritte Teil behandelt das Ende der Münzprägung der Stadt Selinus.
Die Münzen von Selinunt werden jenen der Schwesterkolonie Himera gegenübergestellt mit denen zusammen sie die ältesten Prägungen im griechischen Westen darstellen. Zudem werden sie mit Münzen anderer Gemeinwesen verglichen, mit denen zusammen sie gefunden wurden.
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