Soziale Mitgliedschaften von professionellen Arenakämpfern der römischen Antike (Arbeitstitel)
Gladiatorenspiele sind ein Themenbereich, der die althistorische Forschung schon lange beschäftigt – vor allem aber interessierte die Frage nach der Funktion der Spiele: Warum veranstaltete die antike Gesellschaft solche Kämpfe? Aus dieser Perspektive wurden professionelle Arenakämpfer häufig nur als Symbole für männliche virtus oder als Mittel um kaiserliche Macht zu festigen gesehen. Im Gegensatz dazu will sich diese Doktorarbeit aber mit (männlichen) Gladiatoren und Venatoren als Mitglieder der antiken Gesellschaft auseinandersetzen. Als Hauptquellen werden dabei deren Grabdenkmäler verwendet, wobei die Auswahl weder geographisch noch zeitlich eingeschränkt wird, sondern von Osten bis Westen und von römischer Republik bis Kaiserzeit reicht. Anhand dieser Quellen sollen die verschiedenen sozialen Mitgliedschaften der professionellen Arenakämpfer ermittelt werden. Dabei werden «Mitgliedschaften» in einem soziologischen Sinne verstanden, nämlich zum einen als Zugehörigkeiten zu soziale Gebilden, wie familiae oder collegia, zum anderen als Angehörigkeiten in kategorialen Klassen, beispielsweise Geschlecht, Ethnie oder personenrechtlicher Status. Der Unterschied zwischen diesen beiden Arten von sozialer Mitgliedschaft ist dabei, dass die Zugehörigkeiten zu sozialen Gebilden stets mit Kontakt und dadurch Assoziation mit anderen Personen zusammenhängen, während kategoriale Klassen auf Beobachtung von Menschen und darauffolgender Einordnung beruhen.