Inventarisierung der Gipsabgusssammlung der ehemaligen Gewerbeschule Basel

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Auf dem Dachboden der ehemaligen Allgemeinen Gewerbeschule Basel befindet sich eine umfangreiche Sammlung von Gipsabgüssen, die im 19. und frühen 20. Jh. zu Lehrzwecken zusammengetragen wurde.

Die Sammlung umfasst über 1000 Objekte unterschiedlichster Art, die auf meterlangen Regalen gelagert, an Dachbalken aufgehängt oder einfach dicht nebeneinander auf den Boden gestellt wurden. Mehrheitlich handelt es sich um kleinere Schmuckreliefs und Architekturdekor aus der Antike, dem Mittelalter und der Neuzeit. Daneben finden sich jedoch auch einige rundplastische Stücke; meist handelt es sich dabei um verkleinerte Formen berühmter Werke, wie zum Beispiel der Vatikaner Sophokles-Statue oder des Moses von Michelangelo, dessen Original sich ebenfalls in Rom befindet.
Bemerkenswert sind auch einige Platten mit Modellen architektonischer Bauordnungen, die zu den ältesten Stücken der Sammlung gehören. Eine weitere Sondergruppe bilden die anatomischen Teilabformungen (Füsse, Hände, Arme), die häufig auch bemalt sind. Solche Muster waren vor allem im 19. Jh. bei Künstlern sehr beliebt.

Wie die anderen Mustersammlungen der Alten Gewerbeschule diente auch die Gipsabgusssammlung unterschiedlichen Lehrzwecken. Die Abgüsse von Türklingen, Zierelementen etc. konnten von Handwerkern als Vorlage für eigene Ideen oder für Aufträge verwendet werden, während im sog. “Gipszeichnen“ anhand der verschiedenen Modelle von Statuen, Architekturelementen etc. das Zeichnen geübt werden konnte.
Ab der Mitte des 20. Jh. änderte sich der Blickwinkel auf die Gipsabgüsse und sie wurden zunehmend lediglich als “wertlose“ Kopien verstanden. In der Folge wurden die Sammlungen vielerorts entsorgt, oder wie im Fall der Alten Gewerbeschule eingelagert.

Dauer: 1. November 2017 – 31. Oktober 2018

Ziel: Ziel des Projekts ist eine vollständige Inventarisierung der gesamten Sammlung (inkl. fotografischer Dokumentation), die Erstellung einer Datenbank sowie eines provisorischen Katalogs.

Projektmitarbeiter: Timo Bertschin