/ Forschung

Neue Publikation des SNF-Projekts «The Roman Egypt Laboratory» (PI Prof. Sabine Huebner) erscheint im September im Journal of Interdisciplinary History (MIT Press)

Huebner, S. R. and McDonald, B. T. (2023). "Egypt as a Gateway for the Passage of Pathogens into the Ancient Mediterranean," Journal of Interdisciplinary History 54.2, 1 - 42.

Die Region südlich von Ägypten, die von antiken Autoren als 'Aithiopia' bezeichnet wurde, stand in der Antike in dem Ruf, besonders pestverseucht zu sein. Dies ist zum Teil Thukydides' einflussreicher Beschreibung der Pest von Athen zu verdanken, in der er behauptet, dass die Seuche in Aithiopien begann und auf dem Weg nach Griechenland durch Ägypten zog. Spätere Autoren orientierten sich bei der Beschreibungen von zeitgenössischen Epidemien an Thukydides, so dass Aithiopia zum topos als Ursprung aller Infektionskrankheiten avancierte. Durch die kritische Lektüre der literarischen und dokumentarischen Belege - insbesondere der Papyri - und mit Hilfe archäologischer und paläowissenschaftlicher Funde untersuchen Huebner und McDonald die Rolle des Ägyptens als Verkehrsknotenpunkt bei der Verbreitung von Krankheitserregern zwischen dem westlichen Indischen Ozean und dem Mittelmeer.