Rosshofgass (Schnitz), Seminarraum S01
Veranstalter:
IPNA/UFG/PRA in Kooperation mit dem Basler Zirkel für Ur- und Frühgeschichte
„Genealogical mnemonics“ – Zu den Ziermotiven auf Keramik des Jungneolithikums in Südwestdeutschland
Die verzierte Keramik der sog. Epirössener Gruppen bzw. Schulterbandgruppen in Südwest-deutschland beläuft sich auf ca. 4–6 % des gesamten Keramikbestandes – mit abnehmender Tendenz zum Ende des Jungneolithikums hin. Im Vortrag wird vorgeschlagen, die verwendeten Motive als Chiffren für Sinnzusammenhänge aufzufassen, die für die damalige Vorstellungswelt von wesentlicher Bedeutung waren. Die Anordnung der Einzelmotive auf der Keramik folgt einem festen Aufbau, der dem Bildaufbau in der Wandbemalung von Ludwigshafen entspricht. Demnach stehen die menschlichen Generationen unter kosmisch verankerten Wesen, die mit gebenden Eigenschaften ausgezeichnet sind. Die jeweils gruppenspezifische Auswahl und Anordnung der Motive auf der Keramik und die zunehmend komplexen Motivanordnungen werden im Sinne gruppenspezifischer „genealogical mnemonics“ bzw. „genealogischer Erinnerungsbilder“ interpretiert, die für die Gruppenmitglieder lesbar waren und dem Selbstverständnis und der Darstellung der Gruppenidentität dienten.
Gäste sind herzlich willkommen!
Für Studierende besteht die Möglichkeit, für das Forschungskolloquium (LV 74349-01) einen Kreditpunkt zu erwerben.
Für Detailinformationen wenden Sie sich bitte an Claudia Gerling (claudia.gerling@unibas.ch).
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