IPNA, Spalenring 145, 4055 Basel, Seminarraum O504
Veranstalter:
IPNA/UFG/PRA
Leben und Bauen in Monjukli Depe – Eine mikromorphologische Studie zum gebauten Raum einer äneolithischen Siedlung (4650 – 4340 v. u. Z.)
Monjukli Depe ist eine kleine Siedlung am nördlichen Rand des Kopet-Dag-Gebirges im Süden Turkmenistans. Die Besiedlung begann im Spätneolithikum (ca. 6200–5600 v. u. Z.) und wurde nach einer etwa 800-jährigen Unterbrechung im Äneolithikum (ca. 4650–4340 v. u. Z.) fortgesetzt.
Die Architektur aus der äneolithischen Phase ist besonders gut erhalten. Die Wände der Gebäude erreichen Höhen von bis zu 1,5 Metern, und die Häuser zeigen deutliche Gemeinsamkeiten in Form, Ausrichtung und Grundriss. Um herauszufinden, ob sich diese makroskopischen Ähnlichkeiten auch in der Nutzung der Gebäude widerspiegeln, wurden Blockproben von mehreren Oberflächen der Strukturen für mikromorphologische Analysen entnommen.
Diese Studie präsentiert eine mikrostratigraphische Untersuchung der Böden von zwei Gebäuden—Haus 4 und Haus 8—sowie einer Straße, um Einblicke in den Umgang mit dem gebauten Raum zu gewinnen. Im Fokus standen Aspekte wie Bauweise, Nutzung, Abfallentsorgung und Instandhaltung der Bodenoberflächen. Die Ergebnisse zeigen, dass trotz eines gemeinsamen „Baustandards“ Unterschiede in der Nutzung der Gebäude bestehen.
Letztendlich ermöglichte der mikrostratigraphische Ansatz nicht nur die Identifizierung unterschiedlicher Entstehungsprozesse der analysierten Ablagerungen, sondern eröffnete auch neue Perspektiven auf soziale Praktiken und kulturelle Normen, die sich in den genutzten Oberflächen widerspiegeln.
Gäste sind herzlich willkommen!
Für Studierende besteht die Möglichkeit, für das Forschungskolloquium (LV 72536-01) einen Kreditpunkt zu erwerben.
Für Detailinformationen wenden Sie sich bitte an Claudia Gerling (claudia.gerling@unibas.ch).
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