Tag 1 & 2 (03.–04. März): Mit dem Zug von Kairo bis Assuan
«3. März. Samstag.
Der Nachmittag voll grösster Unruhe. Zum Abendessen nicht mehr Zeit. Jeder fährt mit einem vollen Wagen Gepäck im Sturm zum Bahnhof. Für Borchardt ist der Cawasse des Generalconsulats da, der ihm ein Coupée in einem der Palastwagen 1. Classe reserviert hat. Ein Abgesandter meines griechischen Büchsenmannes meldet, dass der Kritische Eisenteil wieder zerbrochen sei und verspricht das Gewehr nach Wadi Halfa zu schicken. Bissing da, um uns Adieu zu sagen. Wir fahren wirklich ab. »
–– Hermann Thiersch, Eintrag vom 3. März 1900
Das Tagebuch beginnt in Kairo, wo sich Thiersch, Schäfer und Borchardt mit der Zuglinie von Kairo bis Assuan aufmachen, um Steindorff und Grünau zum Reisestart bei Philae ganz im Süden Ägyptens zu treffen. Wenige Wochen zuvor hatte Expeditionsleiter Georg Steindorff eine Forschungsexpedition zur westägyptischen Oase Siwa unternommen, von welcher Mittel übriggeblieben waren, die nun spontan in die seit langem beabsichtigte Nubienexpedition zur Erforschung der altägyptischen Grenzfestungen investiert werden konnte.