Tag 41–45 (12.–16. April): Von Debod bis Bet el-Walli
« Die Aussicht von der Höhle über den Fluss hin war so schön, dass wir gerne etwas ausruhten. Gegen 12h in Abu-Hor. Es wird beschlossen in der Mandara Mittag zu machen. Mandara heisst das für Wandernde und Freunde zum Ausruhen und Übernachten bestimmte kleine Haus, das in keinen rechten Ortschaft fehlt in Ägypten: es ist ein tonnengewölbter Raum mit Thür und grösseren Fenstern gegen Norden zu offen, um den kühlen Nordwind zu fangen. in de[r] Mitte eine Art von Triclinium, das so breit ist, dass man darauf schlafen kann. ein grosser in de[r] Erde mit Steinen befestigter Wasserkrug. In den Wänden einige Nischen. Von der Decke hängt ein Strick für die Laterne. Freundliche Leute brachten gleich Matten an, wir packten unsre Essenssachen aus, und waren vergnügt am Ostersonntag in einem so gastlichen und kühlen Hause unterm Wendekreis des Krebses, der gerade durch diese Ortschaft geht, ausruhen zu können. »
–– Hermann Thiersch, Eintrag vom 15. April 1900