Tag 21–22 (23–24. März): Kumma
Um zur Grenzfestung Kumma zu gelangen, welches Semna am Ostufer des Nils gegenüber liegt, wird die Gruppe von lokalen Helfern auf einem improvisierten Floss über den Fluss gebracht – eine amüsante Episode, die in den Tagebüchern im Detail geschildert wird:
« am Flussufer wartet ein Floss auf uns, sehr primitiv aus 7 Palmstämmen zusammengesetzt, die eigens einer Sakkie entnommen werden mussten. darüber sind 4 dünnere Querstützen gelegt. die ihre überstehenden Enden an den Seiten dienen den Leuten, die auf aufgeblasenen Schläuchen schwimmend das Floss vorwärts stossen, als Stützpunkt. Länge etwa 3–4 m. Breite etwas über 1 Meter. Es tritt überall Wasser durch, und unsere Leiter erweist sich so trefflich als Sitzbank. »
–– Hermann Thiersch, Eintrag vom 23. März 1900
« Borchardt u. Schäfer brechen bald nach Guranarti, der Inselfestung auf, Steindorff kriecht im ‹Tempel› mit Kerzen die Inschriften ab, Grünau photographiert mit Magnesium, ich zeichne und suche die Felswände nach Inschriften ab. »
–– Hermann Thiersch, Eintrag vom 23. März 1900