Montchaibeux: eine Befestigung der Spätlatènezeit im Delsberger Becken

Montchaibeux: Prospektion

Abb. 1: Bei der Prospektion 2019 konnte das interuniversitäre Team trotz widriger Wetterbedingungen zahlreiche spätlatènezeitliche Funde mit dem Metalldetektor finden (Foto Anna Müller).

Montchaibeux: Untersuchung der Befestigung

Abb. 2: Bei der Forschungs- und Lehrgrabung der Universität Basel wurden die Befestigungen von den Studierenden genau untersucht (Foto Daniel Wacker).

Montchaibeux: Vernissage

Abb. 3: Eine kleine Ausstellung mit Funden vom Montchaibeux kann im JURASSICA-Museum in Porrentruy besichtigt werden. Impression von der Vernissage (Foto Dunja Mehr).

Seit 2019 führt der Fachbereich Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie in Kooperation mit der Section d’archéologie et paléontologie (SAP) des Kantons Jura archäologische Forschungen auf dem Montchaibeux durch. Dieser ist seit den 1840er Jahren als archäologische Fundstelle bekannt, wurde aber seit den letzten Sondierungen von Auguste Quiquerez im Jahr 1861 nicht weiter archäologisch untersucht.

Das Projekt startete 2019 mit einer Metalldetektorprospektion an der sich neben der Universität Basel auch die Universität Lausanne und Ehrenamtliche beteiligten. Dabei konnten zahlreiche Objekte aus der Spätlatènezeit geborgen werden und es war schnell klar, dass die Fundstelle noch grosses Potential birgt.

In der Folge wurde deshalb ein Grabungs- und Auswertungsprojekt lanciert, das von der Loterie Romande finanziell gefördert wurde. Mit einer Forschungs- und Lehrgrabung (2020) wurden die gut im Gelände sichtbaren Befestigungswälle aus der Spätlatènezeit untersucht. Dafür wurden mit einem kleinen Bagger an drei Stellen Sondierungen angelegt, die anschliessend durch Studierende der Universitäten Basel und Neuchâtel genau untersucht und mit modernen Methoden dokumentiert wurden. Wegen technologischer Verbesserungen der Metalldetektoren wurde 2022 eine weitere kleine Prospektion durchgeführt. Für den Herbst 2023 ist eine letzte kleine Sondierung zur Klärung von offenen Detailfragen geplant.

Alle bekannten Informationen zur Fundstelle wurden in Masterprojektarbeiten und einer Masterarbeit von Raphael Berger ausgewertet. Einige der Funde vom Montchaibeux werden der Öffentlichkeit seit September 2023 in einer kleinen Ausstellung im Museum JURASSICA in Porrentruy präsentiert (Masterprojektarbeit Tamara Westphal). Zur Ausstellung gibt es eine kleine zweisprachige Begleitbroschüre  mit den wichtigsten Resultaten des Forschungsprojektes. Die Publikation der Ergebnisse der Masterarbeit ist in Vorbereitung.

Bisher im Rahmen des Projektes erschienene Publikationen

R. Berger/P. Brand/R. Fellner, Rossemaison/Courtételle JU, Montchaibeux. Jb AS 103, 2020, 105–106.

R. Berger, Rossemaison JU, Montchaibeux. Jb AS 104, 2021, 167–169.

R. Berger/T. Westphal, Les découvertes du Montchaibeux : Traces d'occupation de l'âge du Fer à aujourd'hui / Fundort Montchaibeux: Nutzungsspuren von der Eisenzeit bis Heute. Begleitbroschüre zur Ausstellung.

 

Vorträge zum Projekt

R. Berger, Die spätlatènezeitliche Befestigung auf dem Montchaibeux. Ein Werkstattbericht aus der UFG Basel. Jahresversammlung Collegium Beatus Rhenanus, 3.12.2021, Strasbourg (F).

R. Berger, Le Montchaibeux (Jura, CH), un site fortifié de La Tène finale. État de connaissance. Colloque : Actualités de l'archéologie du haut Jura transfrontalier, 14.10.2022, Pontarlier (F).

R. Berger, Der Montchaibeux (Jura, CH), eine Befestigung der Spätlatènezeit. Journée d’actualité du Groupe de réflexion sur les 2e et 1er siècles avant notre ère, 9.2.2023, Bern (CH).

R. Berger, Der Montchaibeux (Jura, CH), eine Befestigung der Spätlatènezeit. Resultate des Forschungsprojektes (mit einer Prise Theorie). Forschungskolloquium IPNA/UFG/PRA („Kränzli“), 2.10.2023, Basel (CH).