Sophia Joray

Räumliche Organisation und kulturelle Praktiken in der mittelbronzezeitlichen Siedlung Gränichen-Lochgasse (AG). (Arbeitstitel)

Abstract

Zu Siedlungen der Mittelbronzezeit ist in der Schweiz und in Zentraleuropa bislang nur wenig bekannt. Dies ist einerseits der bis vor wenigen Jahren eher dürftigen Quellenlage geschuldet und andererseits durch den forschungsgeschichtlichen Schwerpunkt auf die Seeufersiedlungen der Früh- und Spätbronzezeit bedingt. In den letzten Jahren kamen insbesondere im Kanton Aargau vermehrt Fundstellen mit mittelbronzezeitlichen Siedlungsresten zutage. Die 2016-2017 ausgegrabene, 10'000 m2 umfassende Fundstelle Gränichen-Lochgasse (AG) ist nebst Kehrsatz-Breitenacher (BE) die bislang grösste ausgegrabene mittelbronzezeitliche Siedlung. Mit ihrer beachtlichen Fläche, der Anzahl und Vielfalt der archäologischen Befunde und Funde und der systematischen naturwissenschaftlichen Beprobung bildet sie die ideale Grundlage um die Mittelbronzezeit in den Fokus der Forschung zu rücken.

Die Dissertation ist Teil des Forschungsprojekts 4496215 «MAGIA - Mittelbronzezeit im Aargau: interdisziplinär ausgewertet» – eine Kooperation der Ur- und Frühgeschichtlichen und Provinzialrömischen Archäologie der Universität Basel, der Integrativen Prähistorischen und Naturwissenschaftlichen Archäologie (IPNA) und der Kantonsarchäologie Aargau. Gegenstand der Dissertation ist die Befund- und Fundauswertung der Siedlung Gränichen-Lochgasse. Darauf aufbauend werden Fragestellungen zur räumlichen Organisation (Aktivitätszonen, Siedlungsstruktur, etc.) und zu kulturellen Praktiken (Objekt- und Befundbiographien, Taphonomie, Handlungsabläufen, etc.) verfolgt. Die Erarbeitung eines theoretischen Rahmens, Beiträge zur Methodenentwicklung zur Auswertung (prähistorischer) Mineralboden-Siedlungen sowie Experimente zur Brandüberprägung von Keramik werden ebenfalls Teil der Dissertation sein.

Keywords

Archaeology, Middle Bronze Age, Settlements, Social Practice, Taphonomy.